Nach dem kurzen Begleiten des zahnärztlichen Abschieds von der KUNFAN-School in Skalzangling zu Beginn, besuchten wir gegen Ende unseres Aufenthaltes diese Schule noch einmal. 'Brennpunktschule' würde man sie sicher hier bei uns nennen, in der überwiegend Kinder ärmster und unterprivilegierter Familien eines Stadtrandviertels von Leh mit vielen Wanderarbeitern, Taglöhnern und Immigranten aus noch ärmeren Ländern, wie Nepal oder dem indischen Bundesstaat Bihar lernen. 20 Kinder werden hier durch Patenschaften unterstützt.
Noch immer warten alle Schul-Organisatoren auf den geplanten und dringenden Neubau der Schule, der sich durch einen gerichtlichen Einspruch gegen einen Teil des vom Land zugeteilten Schulgrundstücks verzögert. Trotz äußerst beschränkter Mittel und räumlicher Enge verließen dank des großen Engagements der Lehrer und der tibetischen Schulleiterin auch in diesem Jahr die Abgänger der 8. Klasse die Schule mit hervorragenden Noten und konnten in weiterbildende Schulen aufgenommen werden.
Auch in 2016 gelang es uns dank großzügiger Spender, den Kindern ein Schulessen zu Verfügung zu stellen. Anzumahnen blieb die Renovierung der Schulküche, für die ebenfalls bereits in 2016 eine Spende bereitgestellt wurde. Eine Besprechung mit den Schul-Organisatoren am Folgetag endete mit dem Ausdruck des Bedauerns über die Verzögerung beim Schul-Neubau trotz wiederholter Vorsprachen bei Gericht in Srinagar, der Landeshauptstadt des Bundesstaates Jammu- Kashmir, zu dem Ladakh gehört und mit der Bitte, trotz dieses lähmenden Zustandes mit ihnen 'an der Seite' des Projektes zu bleiben.
Wie gefühlsmäßig der gesamte Aufenthalt, vergingen die letzten Tage (viel zu) schnell mit abschließenden Besprechungen nach viel Gesehenem und vielen neuen Informationen. Wir verließen Ladakh mit dem Gefühl, dass die Projekte 'gut unterwegs' sind mit unseren verlässlichen und vertrauenswürdigen ladakhischen Partnern – dass aber auch die regelmäßigen Besuche wichtig sind für die Kommunikation und wesentlich dazu beitragen, dass Versäumnisse oder schnell sich ändernde Gegebenheiten sich gar nicht erst zu Problemen entwickeln können.