Bericht zur Projektebetreuung 2016

Der diesjährige Aufenthalt in Ladakh zur Betreuung der unterstützten Projekte fand statt vom 15. September bis 06. Oktober. Bei Ankunft in der Hauptstadt Leh am Morgen des 16.09. wurden wir von unseren Projektpartnern Mr. Tsering Morup und Mr. Tsewang Norboo empfangen und zu unserem bekannten Quartier, das Gästehaus von Mr. Norboo gebracht.

Hier hatten wir ganz ungeplant, aber zu unserer Freude, noch Gelegenheit, uns mit dem letzten zahnärztlichen Einsatzteam dieser Sommersaison auszutauschen, das im Rahmen unseres DENTALHEALTH- Project seinen Einsatz gerade beendete. Trotz hygienisch und ausstattungsmäßig äußerst erschwerter Bedingungen, behandelten Dr. Christian Drägert und seine zahnärztliche Assistentin in engagiertem zweiwöchigen Einsatz alle Kinder der KUNFAN-School, Lehrer und Familienangehörige. Zudem erhielten wir wichtige Anregungen zur weiteren Verbesserung der Einsatzbedingungen und Ausstattung im Rahmen der bereits jetzt beginnenden Vorbereitungen der zahnärztlichen Einsätze in 2017.

Am 17.09., dem letzten Einsatztag in der Schule, konnten wir der Abschlussdemonstration im Zähneputzen aller Schüler und Lehrer, sowie den nochmals eindringlichen Anweisungen zur zahnärztlichen Prophylaxe auch nach Abreise des 'Dental Doctor' beiwohnen, der dann mit Dank und traditionellen Tanz-Darbietungen der Kinder verabschiedet wurde - nicht ohne der Schulleitung noch viel Material zu übergeben für die künftige, gründliche Zahnpflege.

Zwei erste Tage zur Akklimatisierung, die zur Vermeidung der Höhenkrankheit ohne körperliche Anstrengung verbracht werden müssen, dienten darüber hinaus zur Besprechung der Aufenthaltsplanung an den verschiedenen Projekt-Orten.

Ein nur alle 12 Jahre stattfindendes, sehr bedeutendes, einwöchiges Klosterfestival in einem der größten Klöster Ladakhs in Hemis, das für viele Menschen und Institutionen in dieser Zeit Vorrang hat, legte nahe, zunächst die unterstützten Projekte in den entfernteren Bergdörfern Tingmosgam und Khaltse zu besuchen.

LOTSAVA-School

Nach Abreise des zahnärztlichen Einsatzteams fuhren wir am 18.09. deshalb zunächst weiter ins ca. 90 km entfernte Tingmosgam, wo wir die LOTSAVA-School besuchten.

Die Berufung des bisherigen Verwaltungsleiters der Schule als Ratsmitglied in das ladakhische Landesparlament im Dezember 2015, hatte die bisher sehr prompte Kooperation mit ihm in der Patenschaftsbetreuung und in Verwaltungsdingen in 2016 in mancher Hinsicht in Verzug gebracht. So stand viel Aktualisierungsbedarf an hinsichtlich der bestehenden Patenschaften, Erstellung von Datenblättern für in 2016 neu aufgenommene Schüler bedürftiger Familien und weiterer Schulangelegenheiten an. Nicht zuletzt die Frage, wie oder durch wen die Überlastung des Verwaltungsleiters kompensiert und künftig eine wie bisher gegebene, zeitgerechte Abwicklung wieder gewährleistet werden könne. Nach wie vor nicht einfach zu lösen in einem Land, in dem kompetente Personen für Strukturierung von Verwaltungsangelegenheiten und zeitgemäße (computerbasierte) Umsetzung rar sind.

Mit Freude konnten wir hingegen feststellen, dass das Spielplatz-Projekt, initiiert von Moritz Fehrle und Monika Frech, die 2013 für ca. 6 Monate zu einem Hilfseinsatz an der Schule waren, fast fertiggestellt war. Mit Hilfe des Internet-Forums 'betterplace.org' hatten sie die Kosten für Spielgeräte im Außenbereich der Schule zusammengetragen. Lediglich der geeignete Untergrund (eine dicke Schicht Feinsand) zum Schutz der Kinder bei Stürzen war noch nicht eingebracht. Das Verbot der Nutzung bis dahin, das den Kindern auferlegt wurde, wollten wir für ein schönes Foto 'in Funktion' nicht missachten.

Viel Zeit nahmen auch Diskussionen um permanente finanzielle und strukturelle Probleme der Schule in Anspruch. Um die Gesamtheit der Schulkosten in einem Rahmen zu halten, dass sie durch die Mehrzahl der Eltern anteilig eigenständig aufgebracht werden können, kann den Lehrern bei der derzeitigen Gesamt-Schülerzahl nur ein äußerst geringes Gehalt gezahlt werden. Dies wiederum hat zur Folge, dass viele Lehrer die Schule bei lukrativerem Angebot nach oft relativ kurzer Tätigkeit wieder verlassen. Dies trifft auch für die Schulleiter zu, was Kontinuität im Schulkonzept behindert und in der Zusammenarbeit des Lehrkörpers immer wieder viel zeitlichen Aufwand für inhaltliche und strukturelle Neuorientierung bedeutet. Die Verlängerung unseres gerade ausgelaufenen 5-Jahres-Fonds zur Aufbesserung der Lehrergehälter wurde der Schulleitung zugesagt, ebenso ein kleiner Bonus für engagierte Arbeit im zurückliegenden Schuljahr, der dem Schul-Personal jedoch erst bei Weiterführung der Tätigkeit im neuen Schuljahr (nach der klimabedingten, 2 ½-monatigen Winterpause) gezahlt wird.

10 SchülerInnen wechselten nach Abschluss der 8. Klasse an der LOTSAVA-School im Frühjahr über an die weiterführende Govt. Senior Secondary Highschool Tingmosgam. Auch diese SchülerInnen besuchten wir an der neuen Schule und diskutierten in einer Besprechung mit dem Schulleiter die zeitgemäßen (digitalen) Anforderungen an eine Schule, die die Kinder mit Abiturabschluss zur eventuellen Aufnahme eines Studiums befähigen muss. Bei den Kriterien die dafür angelegt werden ist nachvollziehbarerweise nicht von Belang, aus welchem abgelegenen Dorf im hohen Himalaya ein Schüler/eine Schülerin kommt. Der Principal der Senior Secondary Highschool (Kl. 9 - 12) bot an, den unterstützten SchülerInnen den Email-Zugang der Schule für den Kontakt mit den Paten zur Verfügung zu stellen, damit sie die regelmäßige Information über ihren Ausbildungsfortschritt selbstständig übernehmen können.

Beim diesjährigen 'Annual Parents Day' der LOTSAVA-Schule, der wie in fast jedem Jahr in die Zeit unserer Anwesenheit gelegt wurde, drückten viele Eltern (überwiegend noch Analphabeten) ihren intensiven Dank aus für die Unterstützung durch die Paten und Förderer der Schule, die ihren Kindern eine zeitgemäße Schulbildung ermöglichen. In Ansprachen der Schul-Organisatoren und mit Darbietungen der Schüler werden die Eltern, die schriftlich nicht erreichbar sind, an diesem Tag über wichtige schulische Dinge informiert.

Zum 'Annual Parents Day' eingeladen waren wir auch an der ca. 30 km entfernten Lamdon- JAMYANG-School in Khaltse, die 2010 auf Anregung und mit einer großzügigen Unterstützung des Dalai Lama eigeninitiativ von ladakhischen Eltern und engagierten Freunden gegründet wurde.

Da keine Räumlichkeiten für die Gesamtzahl von Eltern und Schüler(inne)n zur Verfügung stehen, findet die Versammlung im Freien statt. Schulmangel in der Region und ein großes Einzugsgebiet mit sehr armer Bevölkerungsstruktur brachte die Schule im vergangenen Jahr in eine räumlich und finanziell schwierige Situation, wie wir in unserem Aufenthaltsbericht 2015 schilderten. Eine Spende des Vereins ermöglichte den Weiterbau der ins Stocken geratenen Klassenräume und Kinder armer oder mittelloser Familien wurden in das Patenschafts-Programm aufgenommen. An der Lamdon-JAMYANG-School lernen derzeit ca. 150 Kinder bis zur 5.Klasse.

Der unterstützte Weiterbau zusätzlicher Klassenräume machte gute Fortschritte. Das Obergeschoss konnte gedeckt und weiter ausgebaut werden, die Erdgeschoss-Räume wurden für die Nutzung fertiggestellt.

Die Schul-Organisatoren drückten ihren herzlichen Dank, große Erleichterung und Ermutigung für das künftige Engagement aus durch die Hilfe in überaus kritischer Situation der Schule.

Women's Self-Help-Group

Die Stärkung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Position der ladakhischen Frauen ist seit einiger Zeit neben Patenschaften für den Schulbesuch der Kinder und Unterstützung dafür nötiger Strukturen ein Feld, auf dem der Verein sich engagiert. Nachhaltigkeit und das Ziel der zunehmenden Selbstständigkeit, das unsere Unterstützung anstrebt, sind eng damit verbunden.

In einem der größten Dörfer Ladakh's, dem ca. 30 km von der Hauptstadt Leh entfernten, in verschiedene Täler weit verzweigten PHYANG, haben sich 17 kleine Frauengruppen zusammengeschlossen und eine gemeinsam arbeitende Women's Self-Help-Group mit ca. 180 Mitgliedern gegründet. 2015 unterstützte der Verein diese Selbsthilfegruppe für den Kauf von Material und Geräten zur Herstellung von Produkten aus lokaler Wolle während der Wintermonate 2015/16. Des Schreibens und Lesens kundige Frauen der Vereinigung nahmen mit Unterstützung unseres Projektpartners Mr. Norboo Kontakt auf zu der in Indien starken und staatlich unterstützten Frauenorganisation SEWA (Self Employed Women's Associations), um herauszufinden, ob diese Organisation auch ladakhischen Frauen ohne Schulbildung in irgendeiner Weise bei der Entwicklung eigenständiger, lokal-basierter Erwerbstätigkeit behilflich sein könnte.

Langfristiges Ziel ist die Unterstützung für den Bau eines kleinen Produktions- und Verwaltungszentrums für die Frauen-Selbsthilfe-Gruppe(n), in dem die Frauen während der Wintermonate gemeinsam arbeiten und in Folge im Sinne eines Pilot-Projektes Einrichtungen und Ausbildung weiteren Frauen(-gruppen) anbieten können.

Bis zu diesem ambitionierten Ziel wird durch zahlreiche bürokratische Hürden erfahrungsgemäß noch viel Zeit vergehen. Mit Hilfe von KINDER des HIMALAYA e.V. konnte jedoch bereits eine Gruppe ausgewählter Frauen an einem 2- monatigen handwerklichen Training in Wolle Be- und Verarbeitungstechniken sowie Nahrungsmittel- Verarbeitung teilnehmen, eine zweite Gruppe nahm teil an einer auswärtigen Schulung in Team- und Produktions- Management, Mitarbeiterführung, Außendarstellung, Buchführung, etc. Zusammen mit unserem Projektpartner Mr. Norboo besuchten wir die provisorische, in einem kleinen Gewächshaus in Phyang untergebrachte, derzeitige Wirkungsstätte der Frauengemeinschaft.

Auch die seit 2 – 3 Jahren unterstützten Frauen- Selbsthilfegruppen in der Region Chemdey/Sakti besuchten wir im Anschluss. Hinter dem warmen Gelb des Herbstes und dem Kloster Chemdey 'grüßte' hier schon der Winter mit erstem Schneefall.

Nach wie vor mit Begeisterung nehmen junge und ältere Frauen gleichermaßen an der Alphabetisierung und an handwerklichen Schulungen zur Wolle Be- und Verarbeitung teil. Auch die Schulungen in 'unternehmerischem' Denken, in Form des Vergleichs von Aufwand und Ertrag tragen erste Früchte. Nicht selten verkauften sie ihre Produkte bisher ohne den Bezug zu ihren Kosten und Leistungen im Blick, zu 'irgendeinem', meist sehr niedrigen Preis.

Die Qualität der Wolle-Produkte und ihrer Verarbeitung verbessert sich zunehmend und hält dem kritischen Blick unseres Projektparters, Mr. Tsewang Norboo gut stand. Die am längsten unterstützte Selbsthilfe-Gruppe in Sakti konnte erste Verkäufe von selbst produzierten Stoffen an Hersteller traditioneller ladakhischer Kleidung verbuchen.

Besuch der Projekte in GYA

Weiterer Grund zur Freude war unser Besuch der Projekte in GYA, (Nomadenregion Changthang). In diesem über 4000 m hoch liegenden Dorf war die durch KINDER des HIMALAYA finanzierte Wasser- Getreidemühle fertiggestellt und funktionierte zur Freude der Dorfbewohner bestens für die gerade zu Ende gehende Erntesaison. Dorf-Wassermühle GYA Die Doppelkammer-Mühle wurde am Fuß einer kleinen, wasserführenden Schlucht, in sicherer Entfernung zum Dorfbach gebaut, der wenige Jahre zuvor bei wolkenbruchartigem Regen 7 kleine Getreidemühlen des Dorfes zerstört hatte.

Wir hatten zudem die Freude und das Privileg, von dem ladakhischen Filmemacher Stanzin Dorjai begleitet zu werden, dessen Familie in Gya lebt. Wie seine ältere Schwester Tsering auch heute noch, hat er als Kind die Herden auf den Hochebenen der Region gehütet. Vor einigen Monaten machten wir Sie/Euch aufmerksam auf (s)einen in ARTE ausgestrahlten Film (Die Hirtin aus Ladakh / https://www.youtube.com/watch?v=ByizDK8uihY) Besser und lebendiger könnten der Hintergrund unseres Engagements für die Menschen in GYA nicht bebildert werden...

Mit Stanzin Dorjai und unserem Projektpartner Mr. Norboo fuhren wir in robustem Gefährt vom Dorf aus weiter auf die Hochebene, wo Mensch und Tier bei Wintertemperaturen bis – 40 Grad ein für uns schwer vorstellbar hartes und gleichzeitig faszinierendes Leben führen.

Wir berichteten darüber, dass die für die Existenz der Familien wichtigen Tiere, wenn geschwächt durch Nahrungsmangel und Kälte, oft in großer Zahl erfrieren oder auch durch den vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden gerissen werden. Der Schutz der Herden im Winter würde die Existenzbedrohung aller Betroffenen minimieren.

Wir unterstützten deshalb 14 Nomadenfamilien aus GYA bei der Errichtung von Schutzställen im Winterlager, insbesondere auch für Jungtiere. Zum Teil in den Grund eingelassen, zum Teil ebenerdig, wurden steinerne Einfriedungen errichtet, für die besonders gefährdeten Jungtiere geschlossene und gedeckte kleine Ställe, die durch die tagsüber durch die Sonne ein wenig geheizt werden. Teilweise Dachbepflanzung soll die für das Fell schädliche, zu hohe Erwärmung verhindern.

Auch für den Schutz der Hirten im Winter wurde ein umbautes Nachtlager errichtet. Nicht selten schlafen sie dennoch im Freien, berichteten sie, um schnell jede Bedrohung der Tiere auch hören zu können. Die Diskussion um einen die Steinumfriedung ergänzenden, finanzierbaren und vor Ort praktikablen Schutz wird geführt. Viel Freude und Erleichterung äußerten die betroffenen Familien über dieses Pilotprojekt, das das Leben aller auf der Höhe im Winter so viel sicherer und 'komfortabler' macht.

LAMDON-Model-Senior-Secondary-School

Zurück in der Hauptstadt Leh stand noch der Besuch der Patenkinder an der LAMDON-Model-Senior-Secondary-School in Leh an. Diese wohl älteste und größte Schule, die durch Eltern und engagierte, gebildete Ladakhis gegründet wurde und sich noch heute der Bildung armer und benachteiligter Familien verpflichtet fühlt, bietet vielen Patenkindern aus den Bergdorf-Schulen durch einen Assoziationsvertrag zwischen den Schulen die Möglichkeit, die Ausbildung in den Klassen 9-12 bis zur Hochschulreife fortzusetzen.

Diese Lehr-Erlaubnis haben die 8-klassigen Dorfschulen in der Regel nicht, da qualifizierte Lehrer fehlen und zusätzliche Einrichtungen (Labor/Computertechnik/Sportanlagen) nicht gestellt werden können. 26 Schülerinnen und Schüler werden durch Paten und den Verein an dieser Schule unterstützt.

Aufmerksam geworden durch einen Patenkindbrief, in dem die Patin trotz patenschaftlicher Unterstützung in voller Höhe um Übernahme ausstehender Schulkosten gebeten wurde, diskutierten wir mit dem Schulleiter die Hintergründe hierfür. Es stellt sich heraus, dass in den 15 Jahren unserer Tätigkeit die Lebenshaltungs- und Energiekosten in Ladakh drastisch gestiegen sind, ohne dass die Patenschaftsbeiträge entsprechend angepasst wurden. Dies betrifft insbesondere die Kinder in den Schulheimen, in denen (über die Schulkosten hinaus) Unterstützung für deren Unterhalt erforderlich ist. Wir baten um eine aktuelle Aufstellung der Kosten für Heim-Kinder und versprachen, eine schrittweise Anpassung zu diskutieren.

Zurückliegende, schwere Unfälle mit Schulbussen externer Unternehmer führten während unsers Aufenthaltes zu dem Erlass der Regierung, dass Schulen die Kinder ab 2017 nur noch mit schuleigenen Bussen und besonders ausgebildeten schulischen Fahrern befördern dürfen. Ein Schock für die große LAMDON-School, die fast ebenso viele externe Busse für den Transport der Kinder nutzt, wie schuleigene Busse fahren. Ohne entsprechende Transportmöglichkeit wäre vielen Kindern der tägliche Besuch dieser zentralen Schule nicht möglich. In dringlichem Apell wurden wir gebeten, den zeitgerecht unmöglich scheinenden, aber unumgehbaren Kauf zusätzlicher Busse zu unterstützen.

KUNFAN-School

Nach dem kurzen Begleiten des zahnärztlichen Abschieds von der KUNFAN-School in Skalzangling zu Beginn, besuchten wir gegen Ende unseres Aufenthaltes diese Schule noch einmal. 'Brennpunktschule' würde man sie sicher hier bei uns nennen, in der überwiegend Kinder ärmster und unterprivilegierter Familien eines Stadtrandviertels von Leh mit vielen Wanderarbeitern, Taglöhnern und Immigranten aus noch ärmeren Ländern, wie Nepal oder dem indischen Bundesstaat Bihar lernen. 20 Kinder werden hier durch Patenschaften unterstützt.

Noch immer warten alle Schul-Organisatoren auf den geplanten und dringenden Neubau der Schule, der sich durch einen gerichtlichen Einspruch gegen einen Teil des vom Land zugeteilten Schulgrundstücks verzögert. Trotz äußerst beschränkter Mittel und räumlicher Enge verließen dank des großen Engagements der Lehrer und der tibetischen Schulleiterin auch in diesem Jahr die Abgänger der 8. Klasse die Schule mit hervorragenden Noten und konnten in weiterbildende Schulen aufgenommen werden.

Auch in 2016 gelang es uns dank großzügiger Spender, den Kindern ein Schulessen zu Verfügung zu stellen. Anzumahnen blieb die Renovierung der Schulküche, für die ebenfalls bereits in 2016 eine Spende bereitgestellt wurde. Eine Besprechung mit den Schul-Organisatoren am Folgetag endete mit dem Ausdruck des Bedauerns über die Verzögerung beim Schul-Neubau trotz wiederholter Vorsprachen bei Gericht in Srinagar, der Landeshauptstadt des Bundesstaates Jammu- Kashmir, zu dem Ladakh gehört und mit der Bitte, trotz dieses lähmenden Zustandes mit ihnen 'an der Seite' des Projektes zu bleiben.

Wie gefühlsmäßig der gesamte Aufenthalt, vergingen die letzten Tage (viel zu) schnell mit abschließenden Besprechungen nach viel Gesehenem und vielen neuen Informationen. Wir verließen Ladakh mit dem Gefühl, dass die Projekte 'gut unterwegs' sind mit unseren verlässlichen und vertrauenswürdigen ladakhischen Partnern – dass aber auch die regelmäßigen Besuche wichtig sind für die Kommunikation und wesentlich dazu beitragen, dass Versäumnisse oder schnell sich ändernde Gegebenheiten sich gar nicht erst zu Problemen entwickeln können.

JOYBELLS-School

Nach Abschied aus Ladakh trafen wir bei dem planmäßigen Zwischenstopp in Delhi Mrs. Joy und Col. S.S. Singh, die Leiter der JOYBELLS-School in Dehradun. Aus zeitlichen Gründen konnten wir die Weiterreise nach Dehradun dieses Mal nicht unmittelbar anhängen und waren erfreut, dass Mrs. Joy und Col. S.S. Singh zu einem Treffen und Besprechung in Delhi sein konnten.

Große Herausforderung an der JOYBELLS-School sind nach wie vor die Kosten der Oberstufen- Ausbildung für die Kinder, sowie die Kosten für eine eventuelle Weiterbildung nach Abschluss der 12. Klasse. Gern würden die Schulleiter den Jugendlichen je nach Fähigkeit und Wunsch auch ein Studium ermöglichen. Nicht zuletzt, weil mehrere der ältesten SchülerInnen sehr motiviert sind, nach Ausbildung ihre Fähigkeiten weiterhin der Schule zur Verfügung zu stellen – d.h. hauptberuflich in die Mitarbeit bzw. Schulleitung einzusteigen.

Der Verein wird versuchen, dies mit Vermittlung von individuellen Patenschaften für ‚Senior-Students‘ ab der 10. Klasse zu unterstützen.

Unterstützung in Heim, Küche, beim Obst und Gemüseanbau, Ernte und Verarbeitung, auf der kleinen Farm bei Versorgung der Tiere und Verarbeitung der Produkte, wird durch die Kinder der JOYBELLS-School ganz selbstverständlich im Rahmen ihrer ganzheitlichen Ausbildung und Lebensweise geleistet und trägt neben der Selbstversorgung zum Unterhalt des Schulprojektes bei.

Neben den durch den Verein KINDER des HIMALAYA vermittelten, besuchen und unterrichten Volontär-Lehrer aus u.a. Indien, der Schweiz, China, England, sowie Gastlehrer der für den digitalen Oberstufen- Unterricht assoziierten Northfield Mount Hermon-School (NMH), die Kinder in Disziplinen, die weit über einen regulären Lehrplan hinaus gehen. Einen allein durch die Kinder erstellten Newsletter über ihren Alltag in Schule und Heim hoffen wir allen UnterstützerInnen dieser Schule in Kürze zusenden zu können. (aus JOYBELLS-Newsletter 2016)

Wir wurden verabschiedet von den Schulleitern Joy und Col. S.S. Singh mit der Bitte um Weitergabe ihres aufrichtigen Dankes an alle Paten und Spender für das Mittragen des Schulprojektes und mit einer herzlichen Einladung an alle, die Schule zu besuchen.

Dank nicht zuletzt auch an Werner Pichlbauer, der zu wiederholtem Mal die Projektebetreuung durch seine Begleitung unterstützte.