LOTSAVA-Lamdon-Model- School in Tingmosgam

Der Mangel an finanziellen Mitteln ließ Aufbau und Erweiterung sowie auch das Anliegen, insbesondere der Anfrage um Aufnahme vieler bedürftiger Kinder mittelloser Eltern zu entsprechen, schon bald ins Stocken geraten.  

Anfang 2003 beschloss der Verein KINDER des HIMALAYA e.V., die LOTSAVA-MODEL-SCHOOL, die sich neben der Schulbildung auch der Pflege kultureller Werte und Traditionen verpflichtet fühlt(e) mit in die Unterstützung aufzunehmen durch Vermittlung von Patenschaften für Kinder bedürftiger Familien und Spenden für den Auf- und Ausbau der Schule.  Zum Einzugsbereich der Schule gehören zahlreiche Dörfer aus verschiedenen Tälern der Region. Neben der Bildung setzt die Schule sich heute auch sehr engagiert  für soziale und (zahn-)medizinische Belange der Bevölkerung  ein.

Dank überaus großzügiger Spenden einiger unserer Paten und Förderer, konnten Jahr für Jahr Anbau und Ausstattung zusätzlich nötiger Klassenräume in Angriff genommen werden. Im Jahr 2007 war zur Freude aller erstmals der Schulbesuch bis zur 8. Klasse möglich, ohne Dorf und Familie verlassen zu müssen oder letztere hierfür in existenzielle Nöte zu bringen. Ca. 140 Kinder gehen zur Zeit mit Begeisterung in Kindergarten und Schule.

Durch einen Assoziations-Vertrag mit der ältesten und sehr anerkannten LAMDON-School in der Hauptstadt Leh, konnte 2006 sichergestellt werden, dass nach Abschluss der 8. Klasse in der örtlichen Schule, die Schüler dort ihre Ausbildung bis zur 10. oder 12. Klasse fortsetzen können.

Aus Mangel an qualifizierten Lehrern in den abgelegenen Bergdorf-Regionen ist dieser Abschluss in Ladakh bisher fast nur an Schulen in oder nahe der Hauptstadt Leh möglich. Die Finanzierung von Unterhalt  zur Weiterbildung außerhalb Ladakh's ist für die meisten Eltern, die überwiegend ohne Schulbildung von kärglichem Ackerbau und/oder durch Hilfsarbeiten die Alltagsbedürfnisse bestreiten, außerhalb des Möglichen.

Eine vollständige Mahlzeit pro Tag

in der LOTSAVA-Schule möglich seit Einweihung des Speisesaales im Sommer 2004 und durch Übernahme der laufenden Kosten seither durch einen langjährigen, großzügigen  Förderer  –  kommt  besonders den ärmsten der armen Kinder zugute, die sich in vielen Fällen ohne Essen oder mit einer Hand voll Reis in der Hosentasche über den langen Schultag retteten.

Eltern und Organisationskomitee drückten wiederholt ihre große Freude und ihren innigen Dank an alle Paten und Unterstützer aus für die entstandenen Einrichtungen und Möglichkeiten, die sie sich für ihre Kinder kaum je zu erträumen wagten.

Schulbusse

Ebenso unverzichtbar für den regelmäßigen Schulbesuch war und ist neben der Schule selbst der Schulbus. Mit Hilfe verschiedener Unterstützer konnte der Verein der Schule den Kauf eines kleinen und eines großen Schulbusses finanzieren, die seit 2007 zur Freude und Erleichterung von Kindern und Eltern zuverlässig ihren Dienst tun. Diese Busse eröffnen vielen Kindern aus den sich weit erstreckenden Ansiedlungen um Tingmosgam und denen der umliegenden Dörfer erst die Möglichkeit, rechtzeitig die Schule und nach Schulende das Elternhaus wieder zu erreichen – lange Fußwege bis zum Schulbus eingeschlossen.
Die langen, beschwerlichen Routen der Schulbusse auch in abgelegene Täler hatten leider zur Folge, dass Kinder 2 x täglich bis zu 2 Stunden im Bus verbringen und - Fußwege eingeschlossen -   nicht selten bis zu 5 Stunden Schulweg haben.

Das Schulheim

Mit Unterstützung für den Anbau eines kleinen Schulheimes, in dem  ca. 20 - 25 Kinder abgelegener oder schwer zugänglicher Orte des Umlandes unter der Woche bleiben können, konnte hier Abhilfe und Erleichterung geschaffen werden.

Im März 2015 zogen die ersten Schüler in erste fertiggestellte Räume ein. Innenausbau, Sanitäranlagen, eine kleine Heimküche zur Versorgung der Kinder und manches andere Detail standen - abgängig von zur Verfügung stehenden Mitteln – in den Folgejahren noch zur Fertigstellung der Unterkünfte an.

Lehrertraining

Mit viel Interesse seitens der Schul-Organisatoren und der Lehrkräfte nahmen die Lehrer der LOTSAVA-Schule an dem jährlich durch den Verein angebotenen Lehrertraining teil. Den hierfür besonders qualifizierten Lehrern/Trainern, die sich als Volontäre dem Verein für diese Zusammenarbeit zur Verfügung stellen, gilt unser besonderer Dank. Mit Unterstützung für Lehrergehälter versucht  KINDER des HIMALAYA e.V. darüber hinaus, der hohen Fluktuation von Lehrkräften (aufgrund niedriger Gehälter und dem Fehlen jeglicher Sozial- oder Altersversicherung an nicht staatlichen Schulen) entgegen zu wirken.

Weitere Projekte

Im Rahmen des durch KINDER des HIMALAYA e.V. organisierten DENTAL-HEALTH-Project, das zahnärztliche Vor- und Fürsorge durch Volontär-Einsätze während der Sommermonate anbietet, lässt die Schule diese Hilfe nicht nur den Schülern zukommen, die Schulleitung unterstützt darüber hinaus die Organisation zahnärztlicher Einsätze auch für die Bevölkerung und Schulen der umliegenden Dörfer.
Eine permanente, kleine Station für zahnärztliche Versorgung konnte  nach Auf- und Ausbau  mit großzügiger Unterstützung durch unsere Förderer  2013 in Betrieb genommen werden.

Hinführung zu nachhaltiger und möglichst weitgehender Selbstständigkeit des Schulprojektes – als wichtiger Schritt auf dem Weg zu gelungener  Entwicklungszusammenarbeit immer wieder mit den Projektleitern diskutiert – gelang  in den vergangenen Jahren Dank bewusster und großzügiger Unterstützer des Vereins mit dem 'Shop-Projekt' der Schule. Neben Einkünften zur Finanzierung des Schulbetriebs  durch Vermietung der lokal üblichen kleinst-Läden, die das an einer Wegkreuzung liegende Schulgrundstück unterhalb der Lehrerunterkünfte säumen, werden zudem Dorfstruktur belebt und lokale Arbeitsplätze  geschaffen.

Nach langjähriger, überaus erfolgreicher Zusammenarbeit ist mit dem Bau des Kinderheimes die Schule räumlich bestens ausgestattet für alle wichtigen Funktionen bis zum Abschluss der 8. Klasse in dieser Bergregion. Verstärkt will man sich nun der Verbesserung der Qualität des Lehrangebotes und dem Einsatz kindgerechter Lehr- und Lerngestaltung widmen.

Darüber hinaus steht die Frage nach Möglichkeiten beruflicher Bildung für Schüler, die nach Abschluss der 8. oder 10. Klasse die schulische Ausbildung nicht fortsetzen können oder wollen, besonders im zukünftigen, gemeinsamen Fokus.