Kunfan Model School in Skalzangling

Das Ziel: Erhalt einer gerade in diesem Stadtrandviertel wichtigen Schule durch Neubau eines kleinen Schulzentrums bis Klasse 10, mit angegliederten Wohnheimen  insbesondere für Kinder aus der Nomadenregion Changthang, die wegen des Wanderns ihrer Familien mit den Herden keine Möglichkeit des anderweitigen Schulbesuches haben.
Dies mit einem besonderen finanziellen und berufsorientiertem Konzept, das der Lage dieser sozial- und ökonomisch gravierend benachteiligten Bevölkerungs-gruppen Rechnung trägt.

Die Schule hat derzeit ca. 50 Kinder vom Kindergarten bis zur 8. Klasse und 8 Lehrer. Die Gebäude sind Eigentum eines Klosters der Region Changtang, nahe der chinesisch/tibetischen Grenze und wurden zum Schulbetrieb genutzt. Nach zusätz-lichen Flutschäden in 2010 sah das Kloster sich nicht mehr in der Lage, den Betrieb der Schule zu tragen und hat die Schließung entschieden.

Eine in Schulangelegenheiten und Entwicklungsarbeit erfahrene Gruppe von engagierten Ladakhis, darunter uns lange vertraute Projektpartner, entschloss, sich für den Erhalt dieser wichtigen, nicht kommerziell orientierten Schule durch vorläufige Weiterführung in den bestehenden Räumen einzusetzen und umgehend Auf- und Ausbau neuer Schulgebäude in Angriff zu nehmen.

Der Beginn der Zusammenarbeit

Mit Anmietung der bestehenden Räume zur Fortführung des Schulbetriebes bis zur baldmöglichsten Errichtung neuer Klassenräume auf anderem Baugrund erklärte sich der bisherige Träger einverstanden.

Die flutgeschädigten, z.T. baufälligen Schulräume und das Areal wurden in 2011 zur Gewährleistung eines störungs- und gefahrenfreien Schulbetriebs mit Abdichtung von Dächern, Erneuerung einbrechender Böden, Bau- und Anstricharbeiten in Eigenleistung renoviert. Der Bau von Schulmobiliar, das später mitgenommen werden kann, wurde in Auftrag gegeben.
Mit gesammelten Mitteln und der Eigenleistung konnte die Renovierung so weit betrieben werden, dass die Schule im Frühjahr 2012 den Betrieb fortführen konnte. Für Ausstattung, Lehr- und Lernmaterial, sowie für den beginnenden Neubau, konnte der Schule seitens des Vereins erste Unterstützung zukommen. Seit 2015 werden die Kinder in der Schule dank großzügiger Spender einmal täglich mit einer vollwertigen Mahlzeit versorgt.

Im Bewusstsein der Dringlichkeit von Bildung für gerade diese unterprivilegierten Bevölke-rungsgruppen, überließ die Regierung dem Organisationskomitee für Neuaufbau und  Weiterführung dieser Schule ein großes Stück Land in diesem Stadtteil zu einem symbolischen Preis.
Im Beisein von Paten und Unterstützern des Vereins sowie den Projektorganisatoren,   wurde während des Aufenthaltes zur Projektebetreuung im September 2012 symbolisch der Grundstein für den Bau der neuen KUNFAN- Schule gelegt. Durch einen gerichtlich geltend gemachten, individuellen Grundstücksanspruch an einem Teil des Schulgeländes wurden die unmittelbar begonnenen Arbeiten zur Grundstücks- und Bauvorbereitung leider für lange Zeit unterbrochen.

Neubauprojekt KUNFAN-Model-School

Die neue KUNFAN-Model-School soll auch weiterhin in besonderer Weise den unterprivilegierten  Familien dieses Stadtviertels zur Verfügung stehen. Zwei angegliederte Wohnheime für Mädchen und Jungen werden insbesondere Nomaden-Kindern aus der Changtang-Region, trotz des Wanderns ihrer Familien mit den Herden, die Möglichkeit zu kontinuierlichem Schulbesuch geben. Schulträger und unser Projektpartner ist CENSFOOD, eine anerkannte, gemeinnützige Organisation, mit der der Verein seit vielen Jahren in der Betreuung von Weiterbildungs-Patenschaften und in der Betreuung von Alphabetisierungs- und Selbsthilfeprojekten zusammenarbeitet. Das Organisationskomitee für die neue KUNFAN-School besteht aus langjährig im Bildungs- und Entwicklungsbereich tätigen Fachleuten. Mit einem zeitgemäßen und kindgerechten Schulkonzept sollen Kinder bis zur 10. Klasse eine qualitativ gute Bildung erhalten. Lehrinhalte sollen frühzeitig berufsorientiert Patenkinder, Mütter, Lehrerinnen ausgerichtet werden

Zur Finanzierung von Aufbau und Betrieb dieser Schule wurde ein neues Konzept entwickelt, basierend auf:

  • Auf- und Ausbau in verschiedenen Bauabschnitten.
  • Nach Errichtung der notwendigen Klassenräume Bau einer 'Shop-Zeile'  als Begrenzung/Schutzmauer zur Straße hin, durch deren Vermietung Einkommen erzielt werden soll für einen nachhaltigen, finanziellen Eigenbetrieb und weiteren Ausbau von Schule und den Heimen.
  • Schul-Betriebskosten wie Lehrergehälter, Betriebsmaterialien, Schulbus, etc. sollen nicht Bestandteil des regulären „Schulgeldes“ werden. Sie sollen separat durch Spenden, Patenschaften und in zunehmendem Maße durch Erwirtschaftung von Eigenmitteln bestritten werden.
  • Dadurch niedrig gehaltene Schulgebühren sollen möglichst vielen Familien die selbstständige Aufbringung ermöglichen und das Gefühl der Eigenverantwor-tung  der Eltern für die Ausbildung ihrer Kinder stärken.
  • Nur in wenigen, ganz besonderen Härtefällen sollen die niedrig gehaltenen „school-fees“ durch Patenschaften oder anderweitig übernommen werden.

Beginn der Bauarbeiten

Erst im Frühjahr 2019, nach mehreren gerichtlichen Verfahren, wurde der Grundstücks-Streit zu Gunsten der Schule entschieden. Mit den Bauarbeiten wurde umgehend wieder begonnen und Dank unserer großzügigen Spender konnten wir der Schule in 2019 auch eine Anschubfinanzierung zukommen lassen. Der erste Gebäudetrakt mit einem Foyer und zwei Flügeln mit je 6 (Klassen-)Räumen soll in traditioneller, ökologischer Bauweise, mit Ausnutzung der optimalen Sonneneinstrahlung für Heizung im Winter erstellt werden.

Für den baldmöglichsten Umzug in die neuen Klassenräume wurde uns vom neuen Schulleiter und dem Organisationskomitee bei unserem Besuch zur Projektebetreuung im Spätsommer 2019 eine inständige Bitte um finanzielle Unterstützung mit auf den Heimweg gegeben.

Der Verein KINDER des HIMALAYA e.V. engagiert sich zusammen mit den Organisatoren vor Ort in Ladakh für die Realisierung dieses notwendigen und sinnvollen Schulprojektes und freut sich über Unterstützung jeglicher Art.