Joybells School in Dehradun

In Dehradun, 6 ½ Schnellzug-Stunden nördlich von Delhi, am Fuße des Himalaya, hat die Familie Singh als Hauptträgerin der Joybells-Stiftung mit Unterstützung von Verwandten und Freunden 2004 den Bau einer Schule mit Wohnheim in privater Trägerschaft gestartet.

Seit 2006 standen wir mit den Gründern, insbesondere der Schulleiterin, Frau Althea Joy Singh,  in Verbindung, schätzten das Projekt und wussten um die schwierige finanzielle Situation, die entstanden war durch die unerwartet frühe Entsendung einer großen Anzahl  ladakhischer Kinder  durch das seinerzeit durch uns unterstützte Mahabodhi-Zentrum in die gerade startende Joybells School. Wir entschieden, den Aufbau von Heim und Schule finanziell zu unterstützen durch nicht-individuelle Patenschaften für Unterhalt und Schulkosten der Kinder sowie durch Spendengelder für weiteren Aufbau, Ausbau und Ausstattung von Heim und Schule.

Der erste Besuch

Für Aufbau und langjährige Leitung einer Schule in Sikkim für Straßenkinder und Kinder, die mit ihren Müttern insbesondere in Steinbruch- und Straßenbauarbeiten tätig waren, wurde Althea Joy Singh 2003 mit dem VIDHYA RATAN  (Jewel of Education) - Award, einem anerkannten Preis der indischen Regierung ausgezeichnet.

Um uns selbst ein Bild machen zu können von dem Heim- und Schulprojekt in Dehradun, haben wir es 2007 erstmals besucht. Die Freude und Offenheit mit der uns die Kinder empfingen und uns in den Tagen unseres Besuchs begegneten, war bemerkenswert und bewegend. Besonders beeindruckend für uns war auch ihre Selbstsicherheit im Umgang mit der englischen Sprache.

Das seinerzeit für ca. 30 Kinder geplante und für 53 Kinder genutzte, einstöckige Schulgebäude konnte 2008/2009 mit Hilfe großzügiger Spenden aufgestockt werden. Die Fertigstellung dieser dringend erforderlichen, baulichen Erweiterung im ersten Halbjahr 2010 wird eine klare Trennung von Unterkünften und Schule ermöglichen, was Voraussetzung ist für die Anerkennung als reguläre Schule.

Höchst ungewöhnlich für indische Schulen, aber überaus begrüßenswert und überzeugend, ist für uns das zeitgemäßen pädagogischen Erkenntnissen und kindgerechter Unterrichtsmethodik entsprechende, ganzheitliche Schulkonzept. Wir konnten miterleben, mit welch großer Lernbegeisterung die Kinder die Bemühungen um kindgerechte Unterrichtsgestaltung honorierten und waren beeindruckt von der ausgeprägten sozialen und emotionalen Kompetenz der Kinder.

Hierfür qualifizierte Lehrer zu finden, ist in Indien überaus schwierig.

( Langzeit-) Volontäre mit Lehr-Erfahrung und Offenheit für neues Lehren und Lernen sind dringend gesucht und herzlich willkommen!

Das Lehrprogramm bis zur 12. Klasse wird derzeit überwiegend durch Hilfseinsätze ausländischer Lehrkräfte durchgeführt . Wir lernten Lehrkräfte aus England, Kanada und Deutschland kennen. Für die älteren Kinder wurde ein computergestütztes Fern-Lehr-/Lernprogramm mit qualifiziertem Abschluss an einem anerkannten, amerikanischen Fernlehrinstitut vertraglich eingerichtet.

Selbstversorgung

Das 2005 erstandene Areal für das Projekt erlaubt eine bescheidene landwirtschaftliche Nutzung mit Anbau von Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Früchten sowie das Halten von Nutztieren. Die Produkte werden zur Selbstversorgung und Einkommenserzielung zwecks Selbstfinanzierung des Schulprojektes genutzt. Die möglichst weitgehende Selbstversorgung und das Vertrautbleiben oder -werden der Kinder mit den elementaren Arbeiten hierzu sind neben der schulischen Bildung ein wichtiges Anliegen.

Problem Wasserversorgung

Ein großes, unlösbar scheinendes Problem ist nach wie vor die Wasserversorgung. Nachdem mehrfache und kostenintensive Bohrungen nach Grundwasser auf dem Schulgelände erfolglos abgebrochen wurden, brachte der Kauf eines kleinen Grundstückes, ca. 2 km oberhalb des Schulgeländes am Fuß einer Gebirgskette den ersehnten Wasserzugang. Seither fährt der neue, schuleigene Traktor mit Tankanhänger zur Wasserversorgung  täglich vielmals  zwischen Wasserstelle und Schule hin und her. Zwei  Regenwasser-Sammelbehälter wurden in den Jahren 2008/2009 erbaut zur Sammlung des während der Monsunzeit im Übermaß vorhandenen Wassers.

Elektrizitätsversorgung

Eine großzügige Spende ermöglichte die Beleuchtung von Heim, Schule und des Geländes, sowie die Warmwasserbereitung mittels Solarenergie. Die Unabhängigkeit vom äußerst unzuverlässigen, lokalen Stromnetz (tagelange Ausfälle sind keine Seltenheit) mittels Solarenergie  ist zur konstanten Versorgung der Kinder ein ebenfalls angestrebtes und zum Teil bereits umgesetztes Ziel.

2013 konnte der durch den Verein unterstützte Bau einer Küche für Heim und Schule mit Lager und Ess-Bereich in räumlicher Nähe zur ebenfalls erweiterten Biogasanlage abgeschlossen werden. Nach Auf- und Ausbau der baulichen Basis-Struktur für Schule und Heim sind nun vorrangig die Entwicklung eines Konzeptes und Unterstützung  bei dessen Umsetzung zur nachhaltigen Eigenfinanzierung des Unterhalts und Schulbetriebes für die Kinder gefragt.

Unterstützungsmöglichkeit

Die Unterstützung der JOYBELLS-SCHOOL in Dehradun ist möglich durch Übernahme einer (nicht individuellen) Patenschaft zur Deckung der Lebenshaltungs- und Ausbildungskosten der Kinder oder durch Projektspenden für Auf- und Ausbau der notwendigen Einrichtungen. Die Höhe des Patenschaftsbeitrages (ab 120,-- Euro jährlich) ist frei wählbar.

Wie auch bei den individuellen Patenschaften für Kinder unserer sonstigen Projekte, erhalten die Paten einen regelmäßigen Bericht über die Entwicklung des Projektes und den Lebensalltag  der Kinder.